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Kritik an Veröffentlichung von Lebensmittelabfall-Daten im Einzelhandel

Ein dringender Appell zur Überdenkung der geplanten Online-Veröffentlichung von Lebensmittelabfalldaten unter Klarnamen kommt von Christian Prauchner. Datenschutzbedenken stehen im Zentrum der Debatte.

In einer aktuellen Pressemitteilung äußert sich Christian Prauchner, Obmann des Bundesgremiums des Lebensmittelhandels, kritisch über die vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) geplante Veröffentlichung personenbezogener Daten zu Lebensmittelabfällen. Laut Prauchner stellt die Veröffentlichung von Namen und Mengenangaben eine deutliche Verletzung des Datenschutzrechts dar. Dieser Schritt basiert auf den im Abfallwirtschaftsgesetz 2002 festgelegten Vorschriften, welche die Lebensmittelhändler zur quartalsweisen Meldung ihrer Lebensmittelabfall- und Spendenmengen verpflichten. Das BMK beabsichtigt, diese Daten inklusive der Namen der Unternehmen online für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Prauchner betont zwar das Engagement des Lebensmittelhandels für den sorgsamen Umgang mit Ressourcen, fordert jedoch datenschutzrechtliche Überlegungen.

Datenschutz und Mehraufwand

Der geplante Schritt könnte weitreichende Folgen für österreichische Unternehmen haben. Nicht nur stellt sich die Frage nach dem datenschutzrechtlichen Rahmen, sondern auch nach den praktischen Implikationen für den Lebensmittelhandel auf lokaler Ebene. Händler könnten einem verstärkten Druck ausgesetzt sehen, ihre Abfallmengen zu reduzieren, was einerseits positiv für die Umwelt sein könnte, jedoch andererseits auch wirtschaftlichen und organisatorischen Mehraufwand bedeutet. Zudem könnte die öffentliche Benennung von Unternehmen, die vergleichsweise mehr Abfälle produzieren oder weniger Nahrungsmittel spenden, deren Reputation schädigen.

Vereinbarung seit 2017

Die Diskussion um Lebensmittelabfälle hat in Österreich eine längere Vorgeschichte. Bereits 2017 kamen führende Unternehmen der Branche und das BMK in einer freiwilligen Vereinbarung überein, Informationen über gespendete und entsorgte Lebensmittel offenzulegen. Österreich hat zudem anspruchsvolle Ziele in Punkto Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung gesetzt und versucht, diese durch verschiedene Maßnahmen, auch im Lebensmittelhandel, zu erreichen. Die jetzige Diskussion fügt sich in eine Reihe von Bestrebungen ein, Österreichs Umgang mit Lebensmittelabfällen zu verbessern und transparenter zu gestalten.

Lebensmittelabfälle in Österreich

Jahr Geschätzte Abfallmenge (Tonnen) Menge an gespendeten Lebensmitteln (Tonnen)
2017 76,000 Not Available
2018 78,000 Not Available
2019 80,000 5,200
2020 82,000 5,400

Es bleibt abzuwarten, wie die Regelung zur Veröffentlichung der Daten umgesetzt wird und welche Auswirkungen dies für die betroffenen Unternehmen und den Umgang mit Lebensmittelabfällen in Österreich insgesamt haben wird.

 

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